"Aphrodite"

Smiling 29

by Linge

Länge: 8,70 m

Breite: 2,35 m

Tiefgang: 1,50 m

Gewicht: 2,5 t

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Aphrodite

wurde nach unserer Rückkehr verkauft und segelt nun in den Schärengärten von Stockholm

Anfang eine böse Überraschung gab, die viel Arbeit und Zeit kostete. Zum Winterlager entdeckten wir, daß das Schiff Osmose im gesammten Unterwasserschiff hatte und eine aufwändige Sanierung anstand. Wir hatten das Schiff mit der vertraglich zugesicherten Garantie erworben, daß das Schiff osmosefrei war. Leider zeigte sich der Voreigner wenig einsichtig und es begann ein zähes Hin-und-Her mit Anwalt und Gutachter. Letztlich trug der Voreigner 80 % der Gesammtkosten und wir den Rest. Allerdings zog sich die Sache über fast 2 1/2 Jahre! So ein Bootskauf ist nie ganz ohne! Nach dem das gesammte Unterwasserschiff geschliffen war, wurden zwei Lagen GFK- Matten mit Epoxidharz neu laminiert, sowie 7Anstriche mit Geelshild und 2 Schichten Antifouling aufgetragen. Wo wir schon dabei waren, haben wir auch gleich den Eisenkiel blank geflext und mit Epoxid Farbe gecoated. Seit dem rüsten wir das Schiff Stück für Stück für Langfahrten aus. Keine Sorge zwischendurch wird auch einfach mal nur gesegelt!

Das Schiff ist ein klassischer scandinavischer Entwurf mit langen Übehängen einem sehr schlanken Rumpf und tiefem V-förmigen Unterwasserschif. Der Kiel ist als Finnkiel (gemäßigter Kurzkiel) ausgeführt. Der Kiel wiegt 1,1 tonnen ist aus Gusseisen und mit 8 krätigen Stahlbolzen mit der Kielsohle verschraubt. Bei einem Gewicht von 2,5 tonnen ergibt sich also ein Ballastanteil von 44%. (allerdings werden wir mit vollen Tanks und kompletter Ausrüstung eher bei 3,3 tonnen Gesammtgewicht liegen. Der Wasserpass wurde schon um ca. 10cm nach oben korrigiert. Auf die Segeleigenschaften hat sich das zum Glück nur sehr wenig ausgewirkt, unter Motor ist schon ein Unterschied zu bemerken.) Aber das zusätzliche Gewicht konnte von uns überwiegend kielnah und unter der Wasserlinie gestaut werden. Durch die Backdecker-Konstruktion können wir zum kochen vor der Pantry aufrecht stehen. Das Schiff verfügt über ein leicht vorbalanciertes freistehendes Spatenruder mit Pinnensteuerung. Es ist 7/8 getakelt(Selden) und kommt mit einer Saling und einem trimmbaren Achterstag aus die Fallen sind alle ins Cockpit umgelenkt, so daß bei schwerem Wetter keiner auf das Vorschiff muss. Der Motor ist ein 30 Jahre alter 1 Zylinder Diesel Yanmar mit 7PS und Welle. Die alte Welle wurde von uns gegen eine 25mm Standart Welle mit einem 2flügel Variofoild Faltpropeller getauscht, der im Schnitt 1/2 Knoten mehr unter Segeln ausmacht. Durch den V-förmigen Rumpf und die geringe Breite hat das Schiff ein sehr angenehmes Seeverhalten und setzt sehr weich ein. An der Pinne zeigt sich das Schiff sehr agil aber gut kontrollierbar, die Strömung am Ruder reißt erst ab wenn an der Schotwinsch schon ordentlich Wasser überkommt. Das Schiff zeigt durch seinen schmalen Rumpf und den 1,55cm tiefgehenden Kiel eine geringe Anfangstabilität aber eine hohe Endstabilität. Vor dem Wind ist das Schiff gut zu kontrollieren, erst bei über 7 Knoten unter Spinacker (also deutlich über Rumpfgeschwindigkeit) wird sie durch das schmale Heck unruhig und muss sehr aufmerksam gesteuert werden. Wir haben 2x Genua 20qm, 2x Fock 14qm, 1x Sturmfock 4qm, 1x Sturmfock signal orange 2qm, Großsegel16,3 qm mit 2 Reffreihen und ein 48qm Spinnacker zu Verfügung. Die Vorsegel werden mit Stagreitern angeschlagen, der Wechsel von Genua auf Fock bzw. Sturmfock geschieht sehr früh, so dass wir noch problemlos auf dem Vorschiff arbeiten können, nimmt der Wind weiter zu reffen wir das Gross und können im Notfall die Sturmfock über einen Niederholer aus dem sicheren Cockpit bergen. Allerdings hoffen wir das wir nie in Situationen kommen wo unsere 2qm Sturmfock zu viel Tuch ist... Eine Rollanlage erscheint uns bei einem 7/8 Rigg und dieser Bootsgrösse als ungeignet.